Wissenswertes
Die Artischocke (Cynara scolymus) wird bereits seit 500 v.Chr. nicht nur wegen ihres guten Geschmacks geschätzt, sondern auch wegen ihrer verdauungsfördernden Wirkung. In Rom und Ägypten galt sie damals als begehrte und teure Spezialität.
Vorkommen und Verbreitung
Die Artischocke stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum; vom östlichen Mittelmeer (Kilikien) über Persien bis nach Nordafrika, westlich bis Spanien und ebenso auf den Kanarischen Inseln beheimatet.
Die Artischocke (Cynara scolymus) gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae).
Vegetative Merkmale
Die Artischocke ist eine distelartige, kräftige Kulturpflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Bei der Artischocke handelt es sich um eine bis zu zwei Meter hohe, distelartige, ausdauernde Kulturpflanze mit fiederspaltigen Blättern. Die Blätter sind graugrün und sehr groß. Im ersten Jahr bildet sie eine Blattrosette von ca. 1m Durchmesser, im zweiten Jahr einen bis zu zwei Meter hohen Stängel mit großen, violetten Blütenköpfen. Unter günstigen Umständen kann die Pflanze auch schon im ersten Jahr eine Blüte bilden. Vor dem Aufblühen geerntete Blütenköpfe werden aufgrund ihres fleischigen Blütenbodens als Gemüse verzehrt.
Verwendeter Pflanzenteil / Anwendung
Die Artischocke wird unter anderem bei Verdauungsbeschwerden, Verdauungsstörungen, Blähungen, Appetitlosigkeit, Störungen des Gallesystems, Hyperlipidämie und hohen Blutfettwerten eingesetzt.

Inhaltsstoffe
- Bitterstoffe (Cynarin)
- Phenolcarbonsäuren
- Flavonoide
- Gerbstoffe
Medizinisch werden die getrockneten, ganzen oder geschnittenen Grundblätter und das getrocknete oder frische Kraut der Artischocke verwendet. Vereinzelt werden auch die Wurzeln, die Blütenknospen oder ein Presssaft aus frischen Pflanzenteilen eingesetzt. In den meisten Arzneimitteln sind Trockenextrakte aus den frischen Artischockenblättern enthalten. Ein Tee dagegen enthält meist die Artischockenwurzel.
In der Volksmedizin verwendet man Artischocke als Gallemittel und harntreibendes Mittel. Außerdem werden die Blätter ebenfalls zur Behandlung zu hoher Blutfettwerte und zum Schutz der Leber verwendet. Das homöopathische Anwendungsgebiet umfasst insbesondere chronische Leber-Galle-Störungen. Außer als Gargemüse werden ihre Blätter in Säften, Tees, Trockenextrakten und Tinkturen verwendet.
Wirkung
Der Wirkstoff Cynarin bewirkt eine verbesserte Fettverdauung. Der Saft aus den frisch geernteten Artischocken-Blütenknospen regt darüber hinaus auch den Gallenfluss sowie den Stoffwechsel an und fördert somit die Ausscheidung von Gallensäure und kann einen positiven Einfluss auf die Blutfettwerte nehmen. Artischocken wird eine appetitanregende, verdauungsfördernde und cholesterinsenkende Wirkung zugeschrieben. Aufgrund unterschiedlicher Wirkmechanismen (Vermehrte Ausscheidung von Cholesterin, erhöhter Verbrauch zur Gallensäuresynthese als auch Hemmung der Neubildung von Cholesterin in den Leberzellen) kann durch die Inhaltsstoffe der Artischocke eine Senkung des Gesamtcholesterins erreicht werden.
Ihre medizinische und diätetische Wirkung wird auf den Gehalt an speziellen Flavonoiden und Chinasäurederivaten zurückgeführt.
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