Alant
Die in der Volksheilkunde häufig verwendete Pflanze trägt je nach Region unterschiedliche deutsche Namen. Dazu zählt Altkraut, Brustalant, Darmkraut, Darmwurz, Edelwurz, Glockenwurz, Helenkraut, Odinskopf und Schlangenkraut.
Die botanische Artbezeichnung helenium spielt auf zwei Legenden der Antike an. Nach der einen soll Helena, bevor sie von Paris nach Troja entführt wurde, ihre Hände mit den Blüten dieser Pflanze gefüllt haben. Nach der anderen Legende wuchs die Pflanze dort, wo Helenas Tränen den Boden benetzten.
Wissenswertes
Der Alant gehört zu den Pflanzen, die in den Weihebusch eingebunden werden, der an Maria Himmelfahrt, dem 15. August zur Kräuterweihe gebracht wird. Je nach Region wurden verschieden viele Kräuter mit eingebunden. Typische Kräuter neben Alant sind Johanniskraut, Wermut, Beifuß, Rainfarn, Scha fgarbe, Königskerze, Kamille, Thymian, Baldrian, Eisenkraut und verschiedene Getreidearten. In manchen Regionen werden in den Kräuterweihebusch so viele Alantblüten eingebunden, wie Menschen, Kühe und Pferde auf dem Hof lebten. Der aus diesen geweihten Kräutern gebundene Kräuterweihebusch sollte besonders heilsam sein. Krankem Vieh wurden geweihte Kräuter unter das Futter gegeben oder man warf zum Schutz vor Blitzschlag bei Gewitter Kräuter davon ins offene Feuer.
Vorkommen und Verbreitung
Ursprünglich stammt Alant aus Asien (Kleinasien bis Zentralasien) und gehörte früher in jeden Bauerngarten. Heute ist er jedoch noch in den Bauerngärten im Gebirge verbreitet und ansonsten weitgehend in Vergessenheit geraten. Angebaut wird er heute in Deutschland, Holland und auf dem Balkan.
Vegetative Merkmale
Der Alant ist eine mehrjährige krautige Pflanze, welche bis zu 1,80 m groß werden kann. Alant besitzt auffällige gelbe Blütenköpfe, die ein wenig Arnika ähnlich sehen. Die Blütenköpfe erscheinen von Juli bis September. Die bis zu 50 cm langen Laubblätter sind fein gezahnt, derb und an der Unterseite mit Filzhaaren besetzt. Der starke Wurzelstock hat einen aromatischen Geruch. Er enthält viel Inulin, ein dem Fruchtzucker ähnliches Kohlenhydrat.
Verwendeter Pflanzenteil / Anwendung
Von der Heilpflanze wird der getrocknete und geteilte Wurzelstock benutzt. Der Hauptwirkstoff hierbei ist Helenin. Andere Wirkstoffe sind ätherisches Öl (bis 3%), Inulin (bis 40%), Bitterstoffe in Form von Sesquiterpenlactonen und Zucker.
Wirkung
Alant wirkt bei Appetitlosigkeit, Asthma und chronischer Bronchitis. Er wirkt Leber anregend und bei Wechseljahresbeschwerden.
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